Gastkommentar der Firma Seagull: System I lebt

Von: Seagull Software vom 3. März 2008

Ja, es ist schon seltsam, was sich seit einiger Zeit im Umfeld des System i abspielt. Da hört man: „Das System ist so wunderbar stabil. Die Verfügbarkeit ist sensationell hoch und nicht zu vergessen – der minimale Wartungsaufwand.“ Das ist wirklich einzigartig. Die „Kenner“ lieben es und die Programmierer fühlen sich zu Hause. Betriebssysteme können nach belieben geladen und natürlich auch parallel betrieben werden: i5/OS, Windows, Linux, AIX und wohl bald noch weitere mehr. Man würde meinen, wir sprechen hier von der Supermaschine der Zukunft, auf die sich die IT Gemeinde freudig stürzt.

Leider falsch. Im Allgemeinen diskutiert der geneigte AS/400 Manager heute über Wege und Möglichkeiten, wie er diesen Apparat möglichst unauffällig verschwinden lassen kann. Ist ja heutzutage auch viel schicker auf eine herstellerunabhängige Plattform zu wechseln, falls es so etwas überhaupt gibt. Oder vielleicht gleich den mutigen Schritt wagen und ein paar große Standard-Anwendungs-Pakete über das eigene Unternehmen stülpen. Neue Software auf neuer Plattform und alles wird gut.

Schön wär’s. Wo bleibt der Return on Investment? Wie sieht’s denn tatsächlich mit der neuen Unabhängigkeit aus? Und gab’s da nicht einen richtig schönen Wettbewerbsvorteil, bevor man alle Geschäftsprozesse über einen Kamm scherte? Mit viel Beratungsaufwand und individuellen Anpassungen bekommt man das schon auch wieder irgendwie hin. Aber, hatten wir das nicht schon mal?

Wie konnte es nur zu einem solchen Phänomen kommen? Die Schwäche liegt gleichzeitig auch in der einzigartigen Stärke der System i Plattform. Über viele Jahre hinweg gab es kein technisch bedingtes Migrations-Erfordernis. Auch heute nicht. Zu den Eingangs erwähnten Vorteilen gesellt sich auch noch modernste Prozessor Technologie. Anwendungen bis zurück in die 80er Jahre können problemlos auf den aktuellen Systemen betrieben werden. Genau diese vorbildliche Aufwärtskompatibilität führt heute dazu, dass es dem System i mitunter an den Kragen geht. Die Anwendungen konnten fließend an die sich ändernden Geschäftserfordernisse angepasst werden. Der Individualisierungsgrad ist sehr hoch. Der einzig echte Mangel und auch ständige Kritikpunkt ist die „GreenScreen“ Bildschirmoberfläche der meisten System i Anwendungen.

Neue Führungskräfte im Unternehmen wähnen sich im IT Mittelalter und die zuständigen IT Verantwortlichen erblassen ob der drastischen Reaktionen. Ein möglichst baldiger Austausch gegen eine „nicht proprietäre“ und „unabhängige“ Plattform wird zur Linderung postwendend in Aussicht gestellt. Hier beginnt oft der Leidensweg von einer funktionierenden IT Umgebung mit zufriedenen Benutzern hin zu Standardsoftware mit nicht enden wollendem Änderungsbedarf, um mit größter Mühe eine ähnliche Situation herzustellen, wie man sie ohnehin schon hatte.

Klar sind Anwendungen aus dem vorigen Jahrtausend nicht von sich aus für aktuelle Anforderungen an UserInterface, Integrationsfähigkeit oder Webverfügbarkeit geeignet. Aber man muss ja nicht gleich den gesamten Hardware- und Software- Bestand des Unternehmens austauschen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Wer sprengt denn gleich sein Haus, nur weil die Fassade erneuert werden muss und einige Räume nicht mehr der aktuellen Lebenssituation entsprechen. Natürlich würde man hier sofort mit Modernisierung, Umbau oder Erweiterung beginnen.

Es gibt gute Nachrichten – Es besteht durchaus die Möglichkeit, bestehende System i Anwendungen so zu modernisieren, dass sie optisch und funktional auf der Höhe der Zeit sind. Nicht nur interne Mitarbeiter aus den Fachbereichen verdienen moderne Anwendungen – es ergeben sich insgesamt vollkommen neue Möglichkeiten: z.B. WebPortale, Webshops, Kundendirektsysteme, Kommunikation zwischen Unternehmen, Online-Banking, Händlerportale – all das direkt mit dem System i. Und dabei spielen bestehende Anwendungen eine Schlüsselrolle. Bewährte Geschäftslogik wird weiterverwendet, jedoch in einem neuen Anwendungsumfeld.

Heute können Sie viel mehr aus Ihren Systemen herausholen, als Sie vielleicht für möglich halten. Anwendungsmodernisierung ist viel mehr als GUI. Natürlich fängt Modernisierung mit einer zeitgerechten Benutzeroberfläche an. HTML, Java und Windows sollten zur Verfügung stehen. Darauf basierend können optimierte und erweiterte Anwendungen entsprechend den Anforderungen aus der Businessseite realisiert werden. Kaum ein System i bildet heute für sich alleine alle Geschäftsprozesse ab. Häufig finden sich im eigenen Unternehmen oder im Unternehmensumfeld vielfältige Plattformen wie z.B. Mainframe, OpenVMS, Windows C/S u.a. In der Integration dieser Systeme eröffnen sich weitere Potenziale. Weiterführende Modernisierung kann bis zur anwendungsseitigen Verschmelzung der Systeme führen.

Vieles ist möglich, aber wo und wie beginnen? Erfahrungen haben gezeigt, dass ein Modernisierungsprojekt nur dann von nachhaltigem Erfolg gekrönt ist, wenn es im Unternehmen ernst genommen wird. Eine sorgfältige Analyse im Vorfeld hilft bei der korrekten Einschätzung der erforderlichen Ressourcen und erspart Überraschungen. Ob die Modernisierung inhouse oder in Kooperation mit einem Partner durchgeführt wird, hängt in erster Linie vom vorhandenen Ausbildungsstand und den Verfügbarkeiten der eigenen Mitarbeiter ab. SEAGULL, als Modernisierungs-Partner kann hier mit umfangreichem Projekt Know How und erfahrenen Spezialisten unterstützen – entweder in Form von Schulung und begleitendem Coaching oder als Partner für die Abwicklung des gesamten Projektes.

Die Verjüngung der bestehenden Anwendungen verbessert nicht nur das Image des System i und damit der gesamten IT-Abteilung, es können erstaunliche Verbesserungen bei Produktivität und Effizienz erzielt werden. Auch hier sollte kein Vergleich zu einer alternativen Plattform-Neuanschaffung gescheut werden. Konkrete Anwenderstudien aus SEAGULL-Modernisierungsprojekten sprechen für sich: 100% mehr Produktivität, 30% verbesserter Fahrzeugabsatz, 80% verringerter Schulungsaufwand und viele weitere Beispiele belegen die Möglichkeiten, die aus bestehenden Anwendungen geholt werden können.

Also, nicht in die Luft sprengen, sondern lieber zielgerichtet modernisieren.

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