Wenn die Chemie stimmt…

Harold Scholz & Co. GmbH

Der Geschäftsführer des kölschen Ruhrgebiet–Unternehmens Harold Scholz & Co. GmbH aus Recklinghausen im Interview mit trend|EVM

Trend: „Sehr geehrter Herr Stöcker, nun ist das erste halbe Jahr 2010 genommen und hinter Ihnen und Ihrem Projektteam liegt ein hartes Stück Arbeit. Ziel erreicht?“

Heinrich Stöcker: „Wie Sie wissen sind wir am 4. Januar 2010 mit trendEVM ERP aus Ihrem Hause live gegangen. Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich nein sagen. Natürlich sind wir überglücklich, dass wir zu Jahresbeginn einen so glatten Start hinlegen konnten, Dank der guten Zusammenarbeit unseres Projektteams mit Ihrem Beraterteam.

Aber für mich zählt mehr. Wir wollen mit dem Programm „FIT for 4“ alle Unternehmensbereiche und Werke fit machen für die vierte Unternehmensgeneration. Dies geht weit über die ERP-Einführung hinaus. Und hieran müssen wir noch ein gutes Stück arbeiten. Ich persönlich gehe davon aus, dass erst in 2011 der richtige Nutzeneffekt für unser Unternehmen eintritt und alle Mitarbeiter den Vorteil einer integrierten Lösung im Betriebsalltag erleben.

Sie müssen wissen, dass wir drei Firmen in Deutschland waren, die jeder für sich eine Individual-Software lange Zeit im Einsatz hatten.

Jeder werkelte im Grunde genommen für sich. Dieser Zustand war auf die Dauer nicht mehr haltbar und nicht zukunftsfähig. Außerdem war und ist es oberstes Ziel unseres Inhabers Herrn Rudolf Scholz sein Unternehmen an seine Söhne zu übergeben. Aus diesen Gründen entwickelten wir das Programm „FIT for 4“, wobei eben die 4 für die vierte Unternehmens-Generation im Hause Scholz steht. Es gibt auch Punkte, die die Vorteile der Integration sofort spürbar machen, nehmen Sie zum Beispiel die neue Lagerwirtschaft.“

Trend: „Was schätzen Sie denn besonders an trend|EVM?“

Heinrich Stöcker: „Lassen Sie mich so antworten: Wir sind ein wenig durch die Auswahl geholpert. Zunächst hatten wir ein sehr intensives und umfängliches Auswahlverfahren gestartet und eine namhafte Evaluationsberatung beauftragt. Leider mussten wir erkennen, dass die Vorgehensweise des Unternehmens mit unseren Vorstellungen divergierte, so dass wir dieses Auswahlverfahren abgebrochen haben. Es mag ja sein, dass das angestrebte Auswahlverfahren so richtig sein kann, für uns passte es jedenfalls nicht. Dann haben wir uns auf wenige ERP-Anbieter konzentriert, dabei erhielten wir von einem anderen Berater den Tipp, mal bei trend|EVM nachzuhaken.

Das taten wir dann und mussten gleich feststellen, dass die Chemie stimmte. Die überzeugende Vorgehensweise des trend|EVM-Teams gleich zu Beginn schuf ein Gefühl des Vertrauens. Besonders erwähnen möchte ich an dieser Stelle Ihren Projektleiter Herrn Roscher, der es schaffte, die sachliche Seite und die emotionale Seite unserer Mitarbeiter motivierend anzusprechen. Das sich das auch in den anderen Beratern zeigte, war dann mit ein Punkt für den guten Start zu Jahresbeginn. Hierin sehen wir auch den besonderen Vorteil Ihres Hauses. ERP-Systeme mit einer komplexen Anzahl von Funktionen gibt es viele im Markt, jedoch nur wenige verstehen es auf die Kundenanforderungen so gut ein zugehen, wie wir es hier erfahren konnten.

Heute gibt es ein klares Votum für die Lösung aus Ihrem Hause. Die Akzeptanz für das System steigt zügig voran. Und das war nicht immer so, da die meisten Anwender eine auf das IBM AS/400 – heute Power 7 genannt – laufendes System grundsätzlich ablehnten. Der moderne Java Client erleichtert den Umgang mit Ihrer Lösung so gut, dass das heute kein Thema mehr ist.“

Trend: „Wie geht es nun weiter?“

Heinrich Stöcker: „Wie eingangs erwähnt haben wir uns höhere Ziele gesteckt, die noch zu schaffen sind. Die ERP-Einführung ist ein Stück weit ein Spagat für uns gewesen. Einerseits wollen wir die Produktivität und Wirtschaftlichkeit im Gesamtunternehmen verbessern, auf der anderen Seite ging es auch darum die Ablaufprozesse im Unternehmen neu zu sortieren, alte Zöpfe in Frage zu stellen und auch abzuschneiden, eben um sie fit zu machen. Diese Veränderung fängt zunächst in den Köpfen aller Führungskräfte und Mitarbeiter an und endet in der tatsächlichen Umsetzung im Alltagsgeschäft. Die Frage dabei ist, wie viel Individualität ist dabei noch zulässig, für die Umsetzung der Kundenwünsche erforderlich und machbar ohne die Logik des Systems auf den Kopf zu stellen?

Wir haben das Jahr 2009 als Vorbereitungsjahr nutzen wollen und zunächst den 1. Oktober 2009 als Going – Live Termin angepeilt. Die Komplexität der Themen hatten wir aber ein wenig unterschätzt, da wir ja nicht nur ein klassisches ERP-Thema umsetzen wollten, sondern auch anspruchsvolle Bereiche wie ein neues Logistikkonzept und und und… umsetzen wollten. Daher entschieden wir uns, den Echtstarttermin auf den Januar 2010 zu verlegen. Und diese Entscheidung war richtig. “

Trend: „Welche besonderen Hürden galt es im Laufe des Projektes zu nehmen?“

Heinrich Stöcker: „Eine erfreulich positive Auftragslage zum Ende des Jahres 2009 – auch bitter nötig nach den langen Monaten der Rezession – und unsere Unternehmensphilosophie, alles für den Kunden möglich zu machen, forderte das Projektteam enorm. Wir sind froh wenige Monate nach dem Echtstart mit Herrn Maurer einen ERP- und trend erfahrenen Projektleiter an Bord geholt zu haben. Besondere Hürden in einem ERP-Projekt sind meiner Meinung nach weniger in der Programmfunktionalität verankert, sondern mehr ein menschliches Thema. Keiner möchte gerne gewohnte Prozesse abgeben und sich in neue Abläufe einarbeiten.“

Trend: „Was würden Sie heute anders machen?“

Heinrich Stöcker: „Um bei uns allen früher den Knoten platzen zu lassen, würde ich die Führungskräfte und die Kern-Projektmitarbeiter noch intensiver auf das Projekt einschwören und gemeinsame Workshops veranstalten, die auch mal in ein gemeinsames Einkehrwochenende münden dürfen. Von trend|EVM würde ich mir einen konkreteren Leitfaden für das Projekt wünschen. Wir wollen bis Ende 2010 unser Projektziel zu 90 Prozent erfüllt sehen. Das Reporting ist noch eine offene Baustelle, die wir schließen müssen, uns aber ab und an verzweifeln läßt. Da ERP aber ein Dauerthema bei uns ist, wünschen wir uns auch in Zukunft den guten Support von trend|EVM, den wir heute so gewohnt sind.“

Trend: „Wir danken Ihnen für das Gespräch.“

Das Gespräch führten in Recklinghausen Herr Heinrich Stöcker, Geschäftsführer Harold Scholz & Co. GmbH und Frank Peter Pawlak, Vertriebsleiter, trend|EVM am 30. Juni 2010.

Zum Unternehmen Harold Scholz & Co. GmbH

Die Firma Harold Scholz & Co. GmbH wurde am 30. April 1902 von Karl Anton Rudolf Scholz gegründet, und zwar als Handelsunternehmen, welches sich mit dem Im- und Export von natürlichen Eisenoxiden und Lithopon – einem zur damaligen Zeit sehr bedeutsamen Weißpigment – sowie Spezialpigmenten befasste.

Eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit, die bis zu dem heutigen Tage andauert, ging Scholz Ende der 20er Jahre mit der Bayer AG jetzt LANXESS ein. Bayer war es gelungen, hochwertige synthetische Eisenoxide nach dem Anilinverfahren herzustellen. Die Firma Scholz, die einen sehr guten Ruf auf dem Markt für natürliche Eisenoxide hatte und über beste Marktkenntnisse verfügte, wurde als Marketing Partner gewonnen. In den darauf folgenden Jahren wurden die synthetischen Bayer Eisenoxide – heute unter dem Namen BAYFERROX® bekannt – sehr erfolgreich, insbesondere in den USA und Großbritannien, vermarktet.

Geht der Ursprung der Firma Harold Scholz auf den reinen Handel von Farbpigmenten – insbesondere mit natürlichen und synthetischen Eisenoxiden – zurück, so verfügt das Unternehmen heute über eine breite Palette von Spezialprodukten auch über die Pigmente hinaus, die in eigenen Produktionsstätten hergestellt werden. 1923 wurde bereits der erste Fabrikationsbetrieb übernommen, die heutige Chemische Fabrik Harold Scholz GmbH & Co. KG in Lohr a. Main, 1983 die Farben-Fabrikation Harold Scholz GmbH in Recklinghausen, weitere Unternehmensgründungen insbesondere im Ausland folgten in den 80er und 90er Jahren.

Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt heute in einer sehr kundennahen Marktbearbeitung, vor allem im Bereich der Betonwaren-Hersteller wie z.B. Verbundpflaster, Beton-Dachziegel etc.. Scholz bietet hier nicht nur das gesamte Farbpaket: Pigmente in Pulverform als stabile Suspensionen, als C Compact Pigment oder als Granulat, sondern darüber hinaus anwendungstechnische und dosiertechnische Beratung, sowie Lieferung, Montage und Wartung der geeigneten Dosiersysteme.

weitere Informationen zum Unternehmen unter www.harold-scholz.de

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