trend-ERP Modernisierung – Umstellung auf Fully-Free-RPG

Im neuen trend-ERP Release R21 stecken einige Veränderungen, welche vom Kunden nicht direkt gesehen werden.

Wir haben unter der Haube sehr viele Programme geändert, ohne dass sich dies in der Benutzung bemerkbar macht. Der Grund dafür ist die Modernisierung der Codebasis. Schon immer war es bei uns üblich, neue Funktionen von Betriebssystem und Programmiersprache möglichst schnell zu nutzen. Das war so beim Umstieg auf RPG IV, auch bei der Nutzung von SQL, es wurde aber bei der Umstellung auf eine grafische Oberfläche noch viel deutlicher. Bei all diesen Schritten haben wir nicht nur neue Funktionen integriert, sondern auch immer die ganze Codebasis, also alle Bereiche des trend-ERP Systems aktualisiert.

So ist es auch diesmal. Nachdem wir bereits 2012 die Programme auf das so genannte Free-RPG umgestellt haben, wurde jetzt der nächste Schritt in Angriff genommen. Wir stellen das trend-ERP System auf Fully-Free-RPG um, damit sich die Programmiersprache, die seit den 1960er Jahren existiert, nun spaltenfrei programmieren lässt.

IBM hat in den letzten Jahren kontinuierlich in die Weiterentwicklung von RPG investiert. Im halbjährlichen Rhythmus kommen neue Funktionen hinzu. Wir investieren somit ebenfalls weiter in die Zukunft des trend-ERP Systems da bestehende Programme umgestellt und neue Programme nach ganz neuen Vorgaben erstellt werden.

Ziele

Das Ziel ist, dass möglichst alle Programme auf dem aktuellen Stand der Technik basieren. Es soll keine Altlasten geben. Dieses Mal geht der Schritt allerdings noch ein kleines bisschen weiter als bei den letzten Umstellungen. Wir halten dabei auch Programme pflegbar, die schon vor dreißig Jahren erstellt wurden. Auch sie profitieren von den neuesten Sprachfunktionen. Gleichzeitig wird der Code lesbarer und steht auch neueren Generationen von Programmierern offen.

Wir bilden seit Jahren eigenen Programmiernachwuchs aus. Diese junge Generation ist es gewohnt, Java, Javascript oder Python zu lesen. Somit ist es nur logisch, dass sich Programme, die von dieser Generation weiterentwickelt werden, auch nach den modernen Gepflogenheiten der Programmierung richten.

Durchführung

Das trend-ERP System besteht aus über 3.000 Einzelmodulen. Die Umstellung einer so großen Codebasis muss natürlich gut geplant werden. Wie bei jedem Umzug steht am Anfang das Bereinigen von Altlasten an. Wir prüfen, welche Programme und Module tatsächlich noch im Einsatz sind. Programme, welche diese Kriterien nicht erfüllen, werden entfernt. Nach etlichen Monaten Vorbereitung wurden die wichtigsten Programme den Programmierern mit Modulverantwortung zugeteilt. Dabei wurden zunächst Programme berücksichtigt, welche ständig in aktiver Entwicklung sind. Kleinere Programme werden an weitere Programmierer oder den Nachwuchs verteilt. Größere Programme bearbeiten die Modulverantwortlichen selbst. Die Programmierer prüfen anschließend die Programme Schritt für Schritt – Checklisten werden abgearbeitet, Programme wo es möglich ist teilweise vereinfacht und zum Schluss getestet.

Konsequenzen

»Wo gehobelt wird, da fallen Späne.« Das gilt auch für die Softwareentwicklung. Eine Programmänderung ist nie ohne Risiko. Das gilt für massenhafte Änderungen umso mehr. Um dieses Risiko zu minimieren, wird jedes Programm nach der Umstellung ausführlich getestet und durchläuft im Rahmen der Releasefreigabe den üblichen Qualitätssicherungsvorgang bei trend. Manchmal kommen hierbei dann doch Altlasten zum Vorschein und alte Programmfehler werden erst durch die neue Art der Programmierung aufgedeckt.

Was bedeutet das für unsere Kunden?

Um in den Genuss der neuen Programme zu kommen, sind auch beim Kunden die nötigen Voraussetzungen zu schaffen. Das neue Release erfordert IBM i 7.3 mit den aktuellen PTFs und Technology Refreshes. Empfohlen wird die neueste Betriebssystem-Version 7.4 – ebenfalls mit aktuellen PTFs.

Unser etabliertes Entwicklungsmodell sieht vor, dass auch Kunden auf älteren trend-ERP Releasen mit neueren Programmständen versorgt werden können. Damit das in Zukunft weiter gilt, benötigen auch Kunden auf älteren Releaseständen zumindest das Betriebsystem 7.2 mit dem letzten verfügbaren Technology Refresh.